Marktratssitzung vom 05.12.2017

Wirbel um E-Mail

Denkmalschutz ja oder nein beim Anwesen Riedel in derWeidener Straße? Bernhard Weigl (SPD) will eine Prüfung durch das Landesamt für Denkmalschutz erreichen.

(sei) Die Diskussion im Marktrat entspann sich am Bauantrag von Luise Riedel. Sie will ein neues Wohnhaus in der Weidener Straße 17 bauen. Um dafür Platz zu schaffen, müsste die alte, noch bewohnte Hofstelle abgerissen werden.

An dieser Stelle wich die Meinung von SPD-Rat Weigl komplett von der des restlichen Gremiums ab. Weigl gefiel es nicht, dass ein Haus aus dem Jahr 1794 abgerissen werden soll und hatte deshalb schon im Vorfeld der Sitzung eine E-Mail an das Landesamt für Denkmalpflege geschickt. Die Behörde solle prüfen, ob das Gebäude nicht in die Denkmalliste aufgenommen werden sollte.

Reinhold Meier (CSU) befürchtete, dass Weigl mit seiner Nachricht einen Stein ins Rollen gebracht habe. Er signalisierte sofort die Zustimmung seiner Fraktion zum Neubau. Sein Parteikollege Siegfried Janner begrüßte es ebenfalls, dass die Familie am alten Standort bleiben wolle und der Ortskern wiederbelebt werde. Gleiches galt für Richard Kammerer, der verstehen konnte, dass die Familie endlich komfortabler wohnen möchte. „Wenn die Familie an einem anderen Platz neu baut, dann verfällt das Gebäude restlos, und wir haben eine weitere Ruine im Ort, wie das Fischerhaus, das denkmalgeschützt ist“, stellte Kammerer fest.

Friedrich Janner (FW) verwies auf einen früheren Antrag der Freien Wähler, im Ortskern Baulücken zu schließen, und fand die Baupläne gut. Johann Gurdan (CSU) prangerte an, dass Weigl die Familie und die Verwaltung übergangen habe. Dieser konterte, dass es eben in Sachen Denkmalschutz eben viele verschiedene Meinungen gebe. Er, Weigl, wolle nur erreichen, dass der Denkmalschutz die Sache prüfe. Wie die Behörde dann reagiere, sei deren Angelegenheit. Vor der Abstimmung betonte Daniela Fuhrmann (SPD), dass jedem Marktrat seine eigene Meinung zustände. Deshalb werde die SPD diesmal nicht geschlossen abstimmen.

Mit einer Gegenstimme von Weigl erteilten CSU, FWG und auch Fuhrmann und Manfred Klier von der SPD den Bauantrag das gemeindliche Einvernehmen.

„Vorbildlicher Markt“

Marktgemeinderat diskutiert über Bestattungsgebühren

(sei) Keine Probleme gab es in der Sitzung des Marktgemeinderates beim Bauantrag von Wahidullah Attiq für den Anbau eines Wintergartens. Bei der Bündelausschreibung Strom für die Jahre 2020 bis 2022 entschieden sich die Räte einstimmig für Ökostrom ohne Neuanlagenquote. „Hier wird der Markt seinem Vorbildcharakter gerecht“, bemerkte Bürgermeister Stephan Oetzinger.

Bei den Bestattungsgebühren wurde der Kalkulationszeitraum auf die Jahre 2018 bis 2021 festgesetzt, der kalkulatorische Zinssatz auf 4,5 Prozent. Vor allem die FWG und SPD hätten sich eine Kostendeckung von höchstens 70 Prozent gewünscht, da sie befürchten, dass noch mehr Gräber aufgelassen werden, da sich manche Menschen dann ihr Familiengrab nicht mehr leisten können. Laut CSU wurden Erhöhungen in den vergangenen Jahren vernachlässigt. Wie Sitzungsleiter Oetzinger abschließend erklärte, muss der Markt im Zuge der Haushaltskonsolidierung zu 100 Prozent kostendeckend kalkulieren. Die CSU-Mehrheit setzte sich gegen drei SPD und zwei FWG Gegenstimmen durch.

Zur Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogrammes Bayern wird keine Stellungnahme abgegeben. Der alte Kommunaltraktor wurde für 8.880 Euro an Daniel Zimmermann aus Georgenberg verkauft. Abschließend appellierte Oetzinger eindringlich, dass die Einwohner im Winter bitte ihre Fahrzeuge nicht auf der Straße parken, sondern in den Garagen oder auf ihren Grundstücken abstellen sollen, damit der Winterdienst problemlos seiner Arbeit nachgehen kann. „Zugeparkte Straßen werden nicht geräumt.“

Bei den Weihnachtswünschen war sich das Gremium einig, dass alle das Beste für den Heimatort Mantel wollen und trotz manchmal unterschiedlicher Meinungen konstruktiv gearbeitet wird.

Quelle: Der Neue Tag